Der Skulpturenpfad in Schopfheim ist ein besonderes Erlebnis für alle, die sich für Goethes Faustdrama interessieren. Der Pfad beginnt mit einer Wiesebrücke nahe der Altstadt von Schopfheim und führt den Besucher auf einem beschilderten Aufstieg zum Kernstück des Parks.
Nach etwa 400 Metern entdeckt man die ersten skulpturalen Vorläufer der Faustgestalten in Form von drei Gesichtern, die in einen mächtigen Eichenstamm hineingehauen sind. Sie repräsentieren die Figuren Raphael, Gabriel und Michael aus dem Prolog im Himmel.

Nach etwa 1 km erreicht man den zentralen Figurenpark, der an einer großen Wegkreuzung im Wald beginnt. Hier findet man die Figur von Faust auf dem Weg zur Walpurgisnacht begleitet von Mephistopheles. Faust hat plötzlich eine Vision und sieht das ihm in tragischer Liebe verbundene Gretchen wie im Tode vor sich. Diese Szene wird durch ein Porträt von Gretchen in den niederen Baumstumpf zu Füßen der Faustfigur dargestellt.

Einige Schritte weiter entdeckt man ein in einen Baumrest hineingehauenes Frauenportrait mit geschlossenen Augen, die "tragische Maske" genannt werden kann. Gegenüber dieser Figur befindet sich ein großes, leicht gen Himmel geneigtes Männergesicht, "Der sterbende Faust". Weiter oben auf dem Hang findet man eine Frauenfigur in einer Mondsichel stehend, die "Mater gloriosa" darstellt.

Am Ende des Pfades steht eine hohe, leicht schräg geneigte, Männerfigur mit wallendem Bart, die den "alten Faust" darstellt. Diese Figur symbolisiert die Reife und Weisheit, die Faust am Ende erlangt hat.