Das Große Torfmoor ist ein Hochmoor bei Lübbecke und ein wichtiges und artenreiches Naturschutzgebiet von internationaler Bedeutung. Zwischen dem Wiehengebirge und dem Mittellandkanal und zwischen den Gemeinden Lübbecke und Hille bei Minden liegt das einzige Hochmoor in Nordrhein-Westfalen.

Entstanden ist es durch den ehemaligen Verlauf der Weser, die sich diesen Weg während der Saale-Eiszeit um 240.000 bis 180.000 v. Chr. suchte, um den entstandenen Gletschern ausweichen. Mit deren Ende endete auch dieser Weserarm und wurde zum See, der sich vor rund 11000 Jahren zunächst zum Niedermoor und dann zum Hochmoor entwickelte.

Das nährstoffarme Feucht­gebiet bietet auf seinen über 500 Hektar zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum und wurde im Jahr 1974 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Zahlreiche Vogelarten leben im Großen Torfmoor. Zu ihnen zählen der Weißstorch und der Kranich sowie Gänse, der Steinkauz, der Kiebitz, der Pirol und auch der Große Brachvogel und die Bekassine. Der Moorfrosch, Schmetterlinge und Libellen ergänzen die Fauna. Auch Moorschnucken fühlen sich wohl. Die Schafe sorgen hier für die Erhaltung des Hochmoores.

Neben Torfmoosen, Wollgras und Heidepflanzen wachsen hier unter anderem auch der Sonnentau, der Lungenenzian und die Sumpfcalla.

Mehrere Rundwanderwege und ein Moor-Erlebnispfad führen durch das Große Torfmoor. Ergänzt werden sie durch mehrere Aussichtstürme, Schutzhütten, den Moorschutzhof mit Schäferei und das NABU-Besucherzentrum "Moorhus". Auch mehrere Parkflächen stehen rund um das Moorgebiet zur Verfügung.
Das "Moorhus" der NABU bietet zahlreiche informative Angebote und Veranstaltungen für interessierte Besucher des Hochmoores. Auch die Ausstellung "Großes Torfmoor" und der Moorgarten befinden sich hier.

Anfahrt:
Moorhus Besucherzentrum
Frotheimer Straße 57a
32312 Lübbecke

Weitere Infos: www.nabu.de/natur-und-landschaft/moore