Bauzeit: 1764 - 1765

Höhenlage: ca. 328 m ü. NHN

Am Münsterplatz befindet sich das prächtige Kapitelshaus, das zwischen 1764 und 1765 auf das Fundament seines Vorgängers erbaut wurde. Dabei wurde der alte Gewölbekeller des Renaissancebaus erhalten. Es gilt als Musterbau eines Gmünder Rokokohauses.

Ursprünglich diente es als Wohnhaus der Geistlichkeit und beherbergte bis 1803 das Kapitel des Gmünder Kollegiatstiftes. Der Stiftskanoniker Josef Ignaz Stahl stiftete dem Gebäude eine umfangreiche Bibliothek. In seinem oberen Stockwerk war ein Fruchtkasten untergebracht, der später auch zur Wohnung ausgebaut wurde.

Es besitzt ein Rokokoportal und einen Kapitelsaal im ersten Obergeschoss, der sich über die gesamte Hausbreite erstreckt und mit Rocaillestuck von Lauretin Hieber ausgestattet ist. Ausgestattet ist er mit einem Schrank und einem Tafelbild aus dem 17. Jahrhundert.

Nach Auflösung des Gmünder Kollegiatstiftes im Jahr 1803 diente es der Katholischen Kirchenpflege als Wohnraum und Kanzlei. Seit seiner Sanierung in den 1980er Jahren dient es als Münsterarchiv und Treffpunkt der katholischen Jugendgemeinde mit Festsaal.