Bauzeit: 1160 - 1170

Höhenlage: ca. 100 m ü. NHN

St. Laurentius ist eine römisch-katholische Kirche am Kirchplatz in Erwitte, die vermutlich bereits während der Missionsphase des 8. Jahrhunderts gegründet wurde. Ein Stifterrelief in der Marienkapelle legt nahe, dass die erste Kirche eine Stiftung von Kaiser Heinrich II. war.

Das denkmalgeschützte Kirchengebäude wurde zwischen 1160 und 1170 als kreuzförmige Pfeilerbasilika im gebundenen System errichtet und besitzt einen mächtigen dreigeschossigen Turm aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. Dieser wurde aus Haustein rund 80 Meter hoch gebaut und ist mit Rundbogenfriesen und Lisenen geschmückt.



Während des Mittelalters gehörte der Turm als Wehrturm zu der Stadtbefestigung, im ersten Stockwerk befindet sich ein Raum mit Schießscharten. 1971 erhielt er eine romanische Turmhaube.

Ihr Quer- und Langhaus bestehen aus schlichten Bruchsteinwänden und die Chorapsis besitzt ein Rundbogenfries. Die Seitenschiffe wurden im 19. Jahrhundert erneuert. Im Laufe der Zeit wurde die Kirche mehrmals bei Bränden zerstört.

Im Mittelschiff ist das einschiffige Langhaus einer Vorgängerkirche noch an der gewölbten Decke zu erkennen. Auch die mächtige Turmhalle gehört zum Mittelschiff. Im Jahr 1959 wurde der ursprünglich romanische Charakter wieder hergestellt. Sie besitzt drei Portale, die mit Tympanon, Säulen und Figuren geschmückt sind.

In ihrem Inneren befindet sich im Boden vor dem Zelebrationsaltar eine Reliquie des Laurentius und über dem Zelebrationsaltar das wertvollste Stück, das romanische Gnadenkreuz aus der Zeit um 1200.

Auch die Pietà aus dem 17. Jahrhundert von Heinrich Gröninger gilt als ein herausragendes Werk des Künstlers. In der Marienkapelle steht eine Madonna mit Kind, die von dem ehemaligen barocken Hochaltar stammt und vom Gewölbe des Mittelschiffes hängt eine Doppelmadonna mit Strahlenkranz aus dem 17. Jahrhundert herab.

Die Orgel wurde 2016 von der Manufacture d‘Orgues Bernard Aubertin erbaut.