Kunst, Oper, Theater, Hamburg
Geo-Koordinaten: (Kartenansicht)
Breite 53° 33' 1.910" (53.5505304247)
Länge 9° 59' 54.238" (9.9983994958)
Anspruchsvoll, quirlig oder schräg: Die facettenreiche Hamburger Kultur-Szene lässt sich nicht einfach in eine Schublade stecken – sie hält für jeden Geschmack etwas Passendes bereit. Längst gilt die Hansestadt unter Kulturfans als Top-Stadt und spielt erfolgreich im Konzert der großen Kulturmetropolen wie New York, Paris oder Rom mit.
Große Bühnen und Orchester, eine lebendige Museumslandschaft mit spektakulären Ausstellungen, experimentelles Tanztheater und hochkarätige Ballettinszenierungen spiegeln den kulturellen Reichtum der Elbmetropole wider.
Kulturelle Genüsse erster Güte in der Laeiszhalle, Staatsoper und Elbphilharmonie
Gleich drei große Orchester widmen sich in der Hansestadt den schönsten Werken der Musikgeschichte. Das Philharmonische Staatsorchester Hamburg gibt nicht nur seit 175 Jahren in der Staatsoper den Ton an, sondern ist ebenso wie das NDR-Sinfonieorchester oder die Hamburger Symphoniker regelmäßig in der Laeiszhalle (www.elbphilharmonie.de/laeiszhalle.de) zu Gast. Diese prunkvolle Musikhalle bietet ein wunderbares Ambiente für einen fantastischen Klassikabend.
Für kulturelle Genüsse erster Güte steht seit 1678 die Hamburgische Staatsoper, das erste öffentliche Opernhaus Deutschlands. Die australische Intendantin Simone Young und nicht zuletzt John Neumeiers weltberühmte Ballett-Kompanie versetzten die Operngäste mit großartigen Inszenierungen regelmäßig ins Staunen.
Mit Spannung erwarten Kulturliebhaber auch die Eröffnung der Elbphilharmonie, dem imposanten neuen Konzerthaus in der HafenCity. Noch wird an dem neuen Wahrzeichen Hamburgs gebaut, doch ca. 2016 soll das Gebäude mit dem wellenförmigem Dach, das auf den Fassaden des Kaispeichers A errichtet wird, Musikliebhaber aus der ganzen Welt an die Elbe locken. Dann werden klassische Musik, aber auch Jazz-, Welt-und Popmusik in gleich drei großen Konzertsälen erklingen.
Von den Gemälden alter Meister bis hin zu Dadaismus und Pop Art
Wenn zwei baufällige, ehemalige Markthallen sich zu den wohl größten und schönsten Ausstellungsräumen Europas mausern, dann ist das an sich bereits ein Ausdruck von Kunst.
Wenn sich in den Hallen das Thema „Ideal“ in Form von „Traummännern“ oder „The Twins“ mit der Ausstellung „Jack Freak Pictures“ von Gilbert&George trifft, wissen Kunstkenner, dass mit der bunten künstlerischen Vielfalt nur die Hamburger Deichtorhallen gemeint sein können. Mit ihrer offenen Stahlglas-Architektur bieten sie den passenden Rahmen für spektakuläre und internationale Großausstellungen.
Doch nicht nur die Deichtor-Hallen tragen zu Hamburgs gutem Status in der Kultur- und Kunstwelt bei. Auch die Hamburger Kunsthalle gehört zu den bedeutendsten Kunstmuseen Deutschlands.
Ihre erstklassige Sammlung führt die Besucher von impressionistischen Werken verschiedener Maler bis zu den Stars der zeitgenössischen Kunst wie Gerhard Richter oder Marc Brandenburg. Dabei setzt der ornamentgeschmückte Backsteinbau auch architektonisch durchaus Akzente. In Punkto Kunst darf natürlich auch das Bucerius Kunst Forum nicht unerwähnt bleiben. Vier Ausstellungen pro Jahr – mit Werken von der Antike bis zur klassischen Moderne – laden immer wieder aufs Neue zu einem Abstecher ein.
Von wegen eingestaubt: Museen und Ausstellungen machen Lust auf Geschichte
Dass Geschichte und Wissen nicht langweilig und staubtrocken sein müssen, stellen die Hamburger Museen eindrucksvoll unter Beweis. Riechen, schmecken und anfassen lautet die Devise in Spicy’s Gewürzmuseum, dem einzigen Gewürzmuseum der Welt. Inmitten der Hamburger Speicherstadt geben über 900 Exponate Einblicke in die geheimnisvolle Welt der Gewürze. Ebenso spannend wie lehrreich ist ein Besuch im Internationalen Maritimen Museum im Kaispeicher B direkt am Hafen. Die weltweit größte private Sammlung maritimer Kostbarkeiten erzählt von Entdeckern und Eroberern, von Kapitänen und Seeleuten – natürlich darf dabei auch das ein oder andere Seemannsgarn nicht fehlen.
Geschichte hautnah und „live“ erleben – auch das ist in Hamburg möglich. Ein Ort der Emotionen und großen Gefühle ist beispielsweise die Auswanderer-Erlebniswelt BallinStadt. Interaktive Stationen ermöglichen es den Besuchern, in die damalige Welt einzutauchen und so selbst zum Auswanderer zu werden. Die neueste Hamburger Erlebnis-Ausstellung begibt sich hingegen auf die Spuren der Beatles. Bei „Beatlemania“ erleben Jung und Alt auf fünf Etagen eine Zeitreise durch das Leben der legendären „fab four“. Zahlreiche Originalausstellungsstücke, vom ersten Plattenvertrag über Vinylscheiben bis hin zu Filmrequisiten und Fanartikeln, versetzen die Besucher in die Zeit der Pilzköpfe. Die Musik von damals darf da natürlich auch nicht fehlen – von „A hard days night“ bis „Yesterday“.
Ein echtes Highlight für Klein und Groß ist das Miniatur Wunderland in der Speicherstadt, das 2010 über 1 Mio. Besucher begrüßte.
Die größte Modelleisenbahn der Welt besticht durch ihre liebevoll gestalteten Landschaften und filigranen Details. Wenn über 800 Züge durch die Miniaturlandschaften von Amerika, Skandinavien und der Schweiz rattern, kommen Besucher jeden Alters aus dem Schauen und Staunen nicht mehr heraus. Selbst Tag und Nacht wird es in der Eisenbahnwelt – und das sogar alle 15 Minuten. Eines der Attraktionen ist der „Airport Knuffingen“, der im Mai 2011 eröffnet wurde.
Wo tanzende Löwen und singende Nonnen sich die Ehre geben
Wem der Sinn nach unbeschwerter Unterhaltung steht, kommt in gleich vier großen Musicaltheatern auf seine Kosten. Die Hansestadt ist Deutschlands Musicalmetropole Nummer eins und hält für ihre Gäste stets eine gelungene Mischung aus spannendem Entertainment, perfekten Choreographien und wunderschönen Songs parat.
Seit mittlerweile zehn Jahren verzaubert Disneys „Der König der Löwen“ kleine und große Besucher des Musicaltheaters am Hamburger Hafen mit atemberaubenden Choreographien und sagenhaften Tierkostümen. Als spektakulärstes Musical unserer Zeit macht hingegen „Tarzan“ in der Neuen Flora von sich reden. Kühne Luftakrobatik direkt über den Köpfen der Zuschauer, eine bewegende Liebesgeschichte und die Musik von Phil Collins versprechen unvergessliche Stunden. Seit Herbst 2010 wird das TUI Operettenhaus von singenden Nonnen des göttlich-genialen-Musicals „Sister Act“ gerockt. Das Gute-Laune Erlebnis knüpft an den erfolgreichen Film mit Whoppi Goldberg an und ist ein Spaß für die ganze Familie.
Von großen Gefühlen und einem noch größeren Spaß erzählt auch das temporeiche Musical „Heiße Ecke“ im Kult-Theater Schmidts Tivoli. Nirgendwo sonst kann man ganz St. Pauli in nur drei Stunden kennen lernen. Darüber hinaus locken zudem viele kleinere Musikbühnen und Varietés mit ausgeflippten Revuen und politischem Kabarett und präsentieren ein Musiktheater, das in seiner Vielfalt einzigartig in Deutschland ist.
Von traditionell bis innovativ: Theatererlebnisse erster Güte
Klassisch, modern oder volkstümlich – Theatergänger lieben die bunte und abwechslungsreiche Theaterszene der Elbmetropole. Das Thalia Theater ist das älteste Theater der Hansestadt und gilt als eines der vielseitigsten und besten staatlichen Sprechtheater Deutschlands. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Handschriften neuer Regisseure, die sich klassischer und literarischer Stücke annehmen. Auf dem Spielplan stehen dementsprechend in diesem Jahr Shakespeares „Romeo und Julia“ und „Failing Man“ von Don DeLillo.
Ebenso traditionsreich wie kontrovers diskutiert sind die Aufführungen im Schauspielhaus, der größten Sprechbühne Deutschlands. Das Theater an der Kirchenallee blickt auf eine glanzvolle, mehr als 100jährige Geschichte zurück und feiert in jedem Monat mindestens eine Premiere – in 2011 war es u.a. „Der große Gatsby“ von F. Scott Fitzgerald.
Innovative Theater-, Tanz- und Performanceprojekte sind das Markenzeichen des Theaters auf Kampnagel (www.kampnagel.de). In dem ungewöhnlichen Ambiente umgebauter Industriehallen hat sich die ehemalige Kranfabrik zu einer der international bedeutendsten Bühnen für darstellende Künste etabliert. Highlight ist in jedem Jahr das Internationale Sommerfestival (immer Mitte August) mit einer aufregenden Mischung aus Tanz-und Theaterproduktionen, Konzerten und Diskursen. Für Liebhaber der plattdeutschen Sprache ist ein Blick auf den Spielplan des Ohnsorg-Theaters ein absolutes Muss. „Wi snackt Hü nun Perdün on platt“ lautet das Motto des wohl populärsten niederdeutschen Volkstheaters, das durch regelmäßige Fernsehübertragungen auch bundesweit bekannt ist. Anfahrt: Jarrestraße 20, Kampnagel, 22303 Hamburg.
Nicht zu vergessen sind natürlich die vielen weiteren Bühnen der Hansestadt wie das Ernst Deutsch Theater, das Altonaer Theater oder die Komödie Winterhuder Fährhaus. Eine gute Möglichkeit, Hamburgs Bühnen kennen zu lernen ist übrigens die Hamburger Theaternacht (www.hamburger-theaternacht.de). In einer langen Nacht mit mehr als 200 Programmpunkten stellen alle Theater der Hansestadt am 10. September 2011 einmal mehr eindrucksvoll unter Beweis, wie abwechslungsreich und vielseitig die Hamburger Theater- und Kulturwelt ist.