Kunst & Kultur, Düsseldorf
Geo-Koordinaten: (Kartenansicht)
Breite 51° 13' 33.538" (51.2259827689)
Länge 6° 46' 18.828" (6.7718967072)
Modestadt, Messestadt oder Schreibtisch des Ruhrgebiets – Düsseldorf hat viele Beinamen. Jedoch ist die NRW-Landeshauptstadt auch eine pulsierende Kunstmetropole und die Stadt der bildenden Künste im Westen. Mit der Kunstakademie, Großprojekten wie der Quadriennale, 26 Museen und über 100 Galerien gibt es in Düsseldorf eine facetten-reiche Kunst- und Kulturlandschaft, die in Deutschland ihresgleichen sucht.
Die Kunstakademie bildet den Nukleus der Kunststadt Düsseldorf. Sie gilt weltweit als eine der bedeutendsten Einrichtungen ihrer Art, und ihre Geschichte ist fast durchgängig mit den Namen großer Künstler verbunden: Paul Klee, Joseph Beuys, Gerhard Richter, Jörg Immendorff, Katharina Sieverding, Andreas Gursky und natürlich auch der Mitbegründer der international ein-flussreichen Künstlergruppe ZERO, Günther Uecker, gehören zu den vielen bekannten Künstlern, die die Düsseldorfer Kunstakademie hervorgebracht hat.
Mit der Quadriennale, einer alle vier Jahre stattfindenden Ausstellungsreihe der Düsseldorfer Museen und Ausstellungshäuser zur bildenden Kunst, unterstreicht Düsseldorf seinen Ruf als internationale Kunstmetropole. Über 230.000 Besucher kamen für die Quadriennale 2010 nach Düsseldorf und sahen sich die Ausstellungen in zehn Museen, fünf Kulturinstituten und 33 Gale-rien an. Die dritte Quadriennale Düsseldorf im Jahr 2014 wird unter dem Motto „Über das Morgen hinaus“ Vorstellungen von Kunst und Wissenschaft aus verschiedenen Epochen in den Mittelpunkt stellen und soll dann noch stärker im urbanen Umfeld sichtbar sein.
Mit etwa 25 Museen und Ausstellungshäusern deckt die Stadt ein breites kulturelles Spektrum ab – vom Aquazoo über einzigartige Spezialmuseen wie das Hetjens-Museum (Deut-sches Keramikmuseum) bis hin zu den großen Flaggschiffen Museum Kunstpalast und Kunst-sammlung Nordrhein-Westfalen. Rund die Hälfte der Düsseldorfer Museen und Ausstellungs-häuser widmet sich der bildenden Kunst. Rechnet man die über 100 Galerien und Kunsträume hinzu, wird deutlich, weshalb Düsseldorf als die Stadt der bildenden Kunst im Westen Deutschlands gilt.
Theaterinteressierten stehen allein am Düsseldorfer Schauspielhaus vier Bühnen zur Auswahl, einschließlich des Jungen Schauspielhauses und des Central am Hauptbahnhof, der Plattform für experimentelle Stücke. Die professionelle freie Szene fand 1999 im Forum Freies Theater ein neues Podium. Bühnen wie das Kabarett Kom(m)ödchen in der Kunsthalle, das Boulevardtheater „Komödie“ an der Steinstraße und nicht zuletzt das Düsseldorfer Marionettentheater an der Bilker Straße komplettieren das Theaterangebot.
Der größte städtische Konzertsaal, die Tonhalle, gehört nach aufwendiger Sanierung zu den eindrucksvollsten und modernsten Musikhäusern Deutschlands. Internationale Stars wie Anne-Sophie Mutter, Alfred Brendel und Liza Minnelli standen hier bereits auf der Bühne. Das Opern-haus an der Heinrich-Heine-Allee erfuhr vor nicht allzu langer Zeit eine umfassende Renovierung, die den Anspruch der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg auf einen festen Platz unter den führenden deutschen Musiktheatern bekräftigt.
Auch außerhalb imposanter Bauwerke gibt es viel zu entdecken: Aktuell sind rund 900 künstle-rische Objekte im öffentlichen Raum installiert. Ein aktuelles Beispiel ist die Skulptur „David“ von Hans-Peter Feldmann, die mit ihrer monumentalen Größe und ihren knalligen Farben im neuen Skulpturenforum des Künstlervereins Malkasten ein weithin sichtbares Signal setzt. Auch an der Gestaltung der neuen U-Bahnhöfe, die im Zusammenhang mit der Wehrhahn-Linie entstehen, sind Künstlerinnen und Künstler beteiligt. Die aus einem internationalen Wettbewerb hervorge-gangenen Entwürfe für die Architektur und Gestaltung der Stationen wurden von der Öffentlich-keit begeistert aufgenommen. Diese Beispiele zeigen: Dort, wo Kunst im öffentlichen Raum als integraler Bestandteil von Architektur und Stadtplanung begriffen wird, entstehen unverkennba-re Markenzeichen für die Stadt.
In puncto zeitgenössische Kunst hat die nordrhein-westfälische Landeshauptstadt die Nase ganz vorn. Die „Becher-Schule“ – um nur eine Strömung zu nennen – hat beispielsweise so große Stars der Fotografie wie Thomas Ruff, Thomas Struth oder Candida Höfer hervorge-bracht. Ebenso Andreas Gursky, den teuersten Fotografen der Gegenwart, der in Düsseldorf lebt und arbeitet. Julia Stoschek, Sammlerin und Ikone des internationalen Kultur-Jetsets, hat den Kunststandort Düsseldorf zudem um ein Privatmuseum bereichert: In der Julia Stoschek Collection präsentiert sie hochrangige Kunst aus dem Bereich Fotografie und Neue Medien – ihre Videokunst-Sammlung ist mit über 400 Arbeiten hierzulande einzigartig.