Höhenlage: ca. 370 m ü. NHN

Das Landgrafenschloss Biedenkopf zählt zu den bedeutenden Kulturdenkmälern des Landes Hessen und wurde von Heinrich III. zu Hessen-Marburg in der Mitte des 15. Jahrhunderts erbaut. Hier ist heute das Hinterlandmuseum zu sehen.

Bereits während des 12. und 13. Jahrhunderts befanden sich an dieser Stelle Vorgängerbauten, eine nach Westen verschobene Grenzfestung der hessisch-thüringischen Landgrafen. Das Schloss sollte nun als Witwensitz dienen, doch es wurde nie von der landgräflichen Familie bezogen, die stattdessen ihren Wohnsitz im Schloss in Marburg einnahm.

Von 1577 bis 1842, bis zum Ende der Leibeigenschaft in Hessen, diente das Schloss daher als Getreidespeicher der bäuerlichen Abgaben und danach wurde es als Lagerraum genutzt.

Seit dem Jahr 1908 befindet sich das Hinterlandmuseum im Landgrafenschloss Biedenkopf. Das ursprüngliche Regionalmuseum unter der Leitung des Geschichts- und später Schlossvereins erhielt große Teile seiner historischen Sammlung durch den Antiquitätenhändler und Kaminfeger Carl Pfeil aus Biedenkopf.

Auf rund 700 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt es verschiedene Abteilungen zu der Regional- und Kulturgeschichte des Hinterlandes mit den Schwerpunkten Industrie-, Verkehrs-, Landwirtschafts- und Handwerksgeschichte sowie auf Wohn- und Alltagskultur. Große Bekanntheit brachte die umfangreiche Sammlung von Trachten.


Hinterlandmuseum im Landgrafenschloss in Biedenkopf.


Infotafel des Hinterlandmuseums im Landgrafenschloss in Biedenkopf.

Im Jahr 1993 erhielt der Innenausbau des Schlosses, nach seiner Sanierung, den Hessischen Denkmalschutzpreis. Ein bauhistorischer Rundgang wurde geschaffen, der durch das gesamte Schloss führt und die Besonderheiten des Bauwerks erläutert. Als seltenes Abbild der Zimmermannskunst des 15. Jahrhunderts gilt seine eindrucksvolle Dachkonstruktion.